Der soziodemographische Wandel der Gesellschaft erfordert im Umgang mit älteren Menschen neue architektonische Strategien und städtebauliche Konzepte.
Christiane Feuerstein beschreibt die Wechselbeziehungen zwischen Alterskonzepten, Lebensformen und Organisationen im Bereich des Sozial- und Gesundheitswesens und den dazugehörigen architektonischen Typologien in ihrem historischen und städtischen Kontext. Im Wohlfahrtsstaat nach dem Zweiten Weltkrieg ersetzten die Pensionisten- und Pflegeheime die bis dahin bestehenden Armen- und Versorgungshäuser, die ihrerseits die mittelalterlichen Spitäler der Armen- und Krankenversorgung ersetzt hatten. In ihren unterschiedlichen Formen und Räumen reflektieren die Architektur und die städtebauliche Lage dieser Einrichtungen die sich wandelnde Einstellung der Gesellschaft zu der stetig wachsenden Bevölkerungsgruppe der älteren Menschen. Feuerstein geht von Veränderungen der Lebensformen und städtischen Alltagskulturen aus und zeigt in ihrem Buch Modellprojekte und neue Konzepte der räumlichen Organisation, die dazu beitragen, urbane Quartiere für alle Generationen attraktiv zu gestalten.
Christiane Feuerstein ist Architektin in Wien. Ihre Projekte bewegen sich zwischen architektonischer Praxis und wissenschaftlicher Forschung.