Das über sechzigjährige kulturjournalistische Wirken Oskar Maurus Fontanas (1889–1969) ist eng mit den geschichtlichen Umbrüchen des 20. Jahrhunderts verwoben. Alexandra Reininghaus zeichnet den publizistischen Werdegang Fontanas vor dem kulturellen und politischen Panorama seiner Zeit nach.
Das publizistische Schaffen Fontanas fällt in eine Phase einschneidender politischer Veränderungen. Das Ende der Pressefreiheit musste der Feuilletonist mit dem Einbruch der Herrschaft der Nationalsozialisten erfahren. Aus der vielfältigen Zeitschriftenkultur des Expressionismus herkommend, erlebte Fontana die Auswirkungen der gleichgeschalteten Presse. Erst nach dem Ende des Dritten Reichs bezog er vehement Stellung gegen die politische und kulturelle Unterdrückung in der NS-Zeit. Als Chefredakteur des Wiener Kuriers und Feuilletonist beteiligte sich Fontana am kulturellen Wiederaufbau der Zweiten Republik. Alexandra Reininghaus entwirft mit der Beschreibung des publizistischen Werdegangs Fontanas zugleich ein Panorama der kulturellen und politischen Entwicklungen im Österreich des frühen 20. Jahrhunderts. Methodisch bewegt sich die Autorin im Feld der historischen Kommunikator-Analyse und der biographischen Methode.
Alexandra Reininghaus ist Kunstkritikerin, Kulturjournalistin und Kuratorin in Wien und seit 2005 Mitglied des European Cultural Parliament.